[Unbeszahlte Werbung] Von Dublin – Ein Besuch der irischen Hauptstadt aus, geht es heute für uns in die Wicklow Mountains, genauer gesagt nach Glendalough. Um dorthin zu kommen, muss man ein Stück durch den National Park mit dem Auto fahren. Die ersten Eindrücke sind geprägt von sehr idyllischer & malerischer Landschaft. Tatsächlich ist das Gebiet sehr beliebt bei Hollywood Regisseuren & es wurden schon einige bekannte Filme wie „Breave Heart“ oder „P.S. Ich liebe dich“ als Drehort genutzt. Links & rechts der doch recht schmalen Straßen erstrecken sich weite Felder voll mit Heidekraut & saftig grünen Wiesen. Hin & wieder fahren wir an einer Schafherde vorbei, ein wunderschöner Ort für diese Tiere hier zu leben.
Nach gut 1 Stunde Fahrt erreichen wir die Klostersiedlung Glendalough. Hier ist der Startpunkt für unsere Wanderung. Der Parkplatz ist noch komplett leer als wir gegen 9 Uhr hier ankommen. Wir besuchen zuerst das Besucherzentrum & informieren uns über die möglichen Wanderungen. Um einen guten Überblick zu bekommen kaufen wir uns noch noch eine Wanderkarte für 50 Cent. Hierin sind 9 verschiedene Wanderungen beschrieben & nach Schwierigkeit und Dauer geordnet.
Der nächste Halt sind die etwa 200 Meter entfernten Ruinen der Klostersiedlung von Glendalough. Die Aufzeichnungen zeigen, dass diese Siedlung bereits um das 6. Jahrhundert von St. Kevin, einem Eremitmönch, gegründet wurde. Zu den heutigen Überresten, die noch zu besichtigen sind, zählen eine Steinkirche, einige Keltische Kreuze & ein 30 Meter hoher Rundturm. Der Rundturm wurde im 11. Jahrhundert erbaut & ist noch sehr gut erhalten. Wenn man den Blick von den Ruinen hinweg auf das farbenfrohe Bergland schweifen lässt, die uns hier umgibt, versteht man, warum sich Menschen hier schon vor hunderten von Jahren angesiedelt haben. Dieser Ort übertrifft meine Erwartungen die ich an das wunderschöne Land Irland hatte. Die Natur zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite.
Von der Klosteranlage wandern wir vorbei am „Lower Lake“ weiter zum „Upper Lake“. Hier führt der Weg entlang des Sees über einen schön angelegten Holzbohlenpfad. Nun biegen wir links ab & gehen durch einen kleinen Auenwald. Der Weg schlängelt sich durch den Wald bis wir wieder am See angekommen sind. Von hier aus haben wir einen gigantischen Blick über den See & das dahinterliegende Tal, aus dem wir gekommen sind.
Wir wandern etwa 2 km weiter auf einem gut ausgebauten Wanderweg bis wir die Ruinen einer alten Mienenstadt erreichen. An Informationstafeln zwischen den steinigen Überbleibseln der vergangenen Tage kann man mehr über das Leben & die Arbeit früherer Zeit lesen. Die Geschichte lässt sich hier bis zur Bronzezeit zurückverfolgen. In der Miene wurde nach Quarz & Metallen geschürft. Um 1790 sollen hier bis zu 2000 Bergleute gelebt & gearbeitet haben. Im Jahre 1957 wurde die Miene dann stillgelegt. Heute hat sich zwischen den Steinen eine Ziegenherde ihr zuhause gesucht & sieht uns munter bei unserer Erkundung der Ruinen zu.
Wir wandern nun weiter & es wird etwas alpiner. Der Weg wandelt sich zu einem kleinen Pfad der sich dann in Serpentinen steil nach oben schlängelt. Nicht weit entfernt vom Weg verläuft der Glendale River welchem wir Richtung oben folgen. Nachdem wir nun schon einige Höhenmeter hinter uns gelegt haben legen wir eine kurze & lohnenswerte Rast ein. Von hier oben aus haben wir eine traumhafte Sicht auf den „Upper Lake“ der sich in mitten einer großen Kesselförmigen Hügellandschaft befindet. Die leuchtend grünen Wiesen der Hügel & der dunkel schwarz schimmernde See im Tal geben ein atemberaubendes Farbenspiel ab. Nachdem wir diese tollen Eindrücke gesammelt haben, wandern wir nun noch etwa 20 Minuten weiter bis wir den Glendale River über eine kleine Brücke überqueren. Die ersten 230 Höhenmeter haben wir erfolgreich gemeistert. Wir Gönnen uns eine weitere kurze Pause & blicken noch einmal Richtung See hinab.
Nun folgen wir weiter dem Weg welcher uns leicht bergauf auf einen toll angelegten Bohlensteig führt. Die Bohlen sind hier nötig, da die Wiesen sehr feucht sind & man bei schlechter Wetterlage im Matsch versinken, oder auf dem feuchten Gras ausrutschen könnte. Am Wegesrand befinden sich immer wieder Schilder die Wanderer davor warnen, den Steig zu verlassen.
Der Pfad führt uns über eine Felskante zum Aussichtspunkt The Spinc. Je näher wir dem Ziel kommen, umso schöner wird der Blick der sich uns nun offenbart. Dies ist mit 480 Höhenmetern der höchste Punkt unserer Wanderung. Von hier aus können wir sowohl den „Lower Lake“ als auch den „Upper Lake“ in Mitten der schönen Hügellandschaft sehen. Wir verweilen hier einige Zeit & genießen die Ruhe & die unbeschreiblich schöne Aussicht, die sich uns hier bietet.
Schließlich können wir uns nun doch endlich losreißen & es geht die Bohlen über steile Stufen nach unten. Der Abstieg ist schnell gemeistert & nicht sehr anstrengend. Hier möchte ich, für alle die diese Wanderung auch planen, den Tipp geben, den Weg gegen den Uhrzeigersinn zu machen, so wir es getan haben. Ich glaube, dass man die Landschaft nicht so schön genießen kann, wenn man zu Beginn der Wanderung schon sehr viele Höhenmeter durch steile Stufen bewältigen muss.
Nachdem wir das Tal wieder erreicht haben führt uns der Rundweg noch am malerischen Poulanass Wasserfall vorbei. Dieser schlängelt sich durch eine enge Schlucht bis nach unten zu den Seen. Wir folgen ihm & kommen zu einer Kreuzung, an der man entweder links zum See abbiegen kann oder rechts über die Klosterruinen zurück zum Parkplatz gelangt. Für uns geht es wieder Richtung Auto. Insgesamt haben wir ca. 5 Stunden, für die weiße Route, die mit 9 km angegeben ist, gebraucht. Die Wanderung ist sehr zu empfehlen, da die Landschaft hier einfach traumhaft & man die Stille hier genießen kann. Ein echter Geheimtipp. Man sollte dies aber nur bei guter Witterung machen, da sonst teile des Weges gefährlich sein können.
Für uns geht es nun wieder zurück nach Dublin um den Abend in einem der zahlreichen landestypischen Irish Pubs ausklingen zu lassen.
Pingback: Dublin – Ein Besuch der irischen Hauptstadt – Reisen mit Herz
Hallo Corinna, der Artikel ist wunderschön geschrieben und die Bilder sind toll. Mir wäre Irland ein wenig zu karg. Wir sind halt doch die heimischen Berge gewohnt. vlg. lis
LikeLike